Juli 2020: Kanutour und Wanderung 2020 - Bericht von Sandra

Dieses Jahr lief durch Corona, wie fast alles in diesem Jahr, anders.

Die eigentlich wie jedes Jahr geplante Therapeutische Gruppenreise, die uns jedes neue Jahr in den Sommerferien wo anders hinführte, war dieses Jahr nicht machbar.

Doch am Haus an der Polz gab es unsere Retter die für uns auf die schnelle eine Wanderung und eine Kanutour organisierten. Wir waren alle aufgeregt und manchmal auch sehr unmotiviert. Am 06.07 begann der erste Tag der Touren, es gab zwei Gruppen in der Wanderung waren 9 Jugendliche und 3 Betreuer und bei der Kanutour 8 Jugendliche und 2 Betreuer.

Der erste Tag am Mössensee war für uns Jugendlichen noch weniger anstrengend, außer für manche das Zelte aufbauen, das war für einige von uns sehr herausfordernd! Nach den Anstrengungen fingen wir an zu Grillen und aßen alle harmonisch und gemütlich miteinander. Als der Tag am Ausklingen war, setzten sich die Kanutour- Leute in die Boote um zu üben, somit zogen sie los. Für die Betreuer und die Wanderer war es ein herrlicher Anblick, von in die Schilfe fahren bis zum nur im Kreisfahren und einer halben Schwan- Attacke war alles dabei.

Am zweiten Tag ging die körperliche Belastung erst los. Die Kanufahrer fuhren zuerst 4 km in die falsche Richtung und die Wanderer teilten sich auf weil ein Jugendlicher was vergessen hatte. An dem ersten Tag der Wanderung haben wir in den unterschiedlichen Gruppen 4-6 Stunden bis zum Ziel gebraucht. Das Ziel war der Campingplatz am Gobenowsee und Gott sei es gedankt wurde uns allen ein Eis von den Betreuern spendiert und dann kam auch schon der Bus mit einer Betreuerin die das Essen vom Haus an der Polz zu uns fuhr. Alle erschöpft und voll gefuttert traf dann auch der erste Regen ein. Die meisten Jugendlichen lagen völlig kaputt in ihren Zelten aber andere saßen trotzdem bis zur Nachtruhe noch draußen bei einer überdachten Bank mit den Betreuern.

Am dritten Tag lag das Ziel am Campingplatz am Drewensee. An diesem Tag regnete es zum Glück nicht, alle waren froh weil der Campingplatz 17 km von uns entfernt war. Die Wanderer liefen durch Wälder, hoher Gräser, normale Straßen, dann in den tiefsten Wald hinein, wieder durch hohe Gräser, Berg auf, Berg ab, man, das war ätzend! In der zwischen Zeit fluchten die meisten Klienten in ihren Kanus, sie mussten aussteigen und ihre Boote durch den Kanal schieben weil alles zu eng war. Das war mal ein Abenteuer! Mal wieder absolut fix und fertig kamen wir auch natürlich wieder an unserem Ziel an. Sehnlichst wieder auf das Essen wartend traf es auch endlich ein. Doch davor hatten wir etwas Pech mit dem Aufbauen der Zelte zwecks Corona. Alle Zelte in zwei Reihen aufbauen, zwischen drin 3 m Platz lassen, die Zelte so nah wie möglich in den Reihen nebeneinander aufbauen. Na, das war ein Drama, hatte echt fast keiner verstanden wie wir denn das nun aufbauen sollen. Das Ende von diesem Tag war harmonischer als die Tage davor. Es gab ja auch zum Essen Chicken Wings und die Duschen haben Föhns besessen, besser konnte es ja wohl nicht werden. Der Tag ging zu Ende mit den lustigen Bundeswehr Weck- Sprüchen wo alle beteiligten herzlich lachten. Die anderen Jugendlichen die nicht mit bei den Betreuern saßen fuhren Kanu und angelten.

Nun begann der vorletzte Tag und auch der schlimmste von allen. Ziel war der Campingplatz am Ziernsee. Der angekündigte Regen brachte die Kanufahrer dazu mit zu wandern, also ging das vorletzte Abenteuer los. Es wurde von den Betreuern ein Jugendlicher ausgewählt der die ganz Gruppe zum letzten Campingplatz führen sollte per Landkarte. Die erste Stunde überlebten wir alle gut, weil es nur nieselte und dann gingen wir eine kleine Abkürzung und somit fing es an wie aus Eimern zu schütten. Die Laune wurde drastisch schlechter und unsere Klamotten und Ausrüstung immer nasser. Wegen der Wetterlage waren wir gezwungen unsere Essenspause da zu machen wo es trocken war und so wie es sein sollte fanden wir kurz darauf eine Brücke. Alle total erfreut machten wir uns auf den Weg nach unten. Wir gingen genau da runter, wo auf den Treppen auch das Regenwasser durch ein Rohr abgeleitet wurde. Nass waren wir ja alle schon genug. Die Stimmung kippte danach immer weiter, das Wetter blieb weiter schlecht und keiner wusste wie lange wir noch laufen mussten. Nach weiteren nassen Straßenwegen sahen wir ein Schild wo der Campingplatz ausgeschildert war, doch keiner wusste ob wir links oder rechts rum laufen müssen. Nach weiteren Diskussionen ob links oder rechts kam unser Auto mit den Essen von der Polz. Das Auto fuhr den linken Weg und somit wussten wir, dass wir rechts laufen müssen. Nach weiteren tropfenden Hosen,

Jacken und Schuhen kamen wir nach 10 Minuten doch am Campingplatz an.

Die Gruppe war super erschöpft und wir durften, so wie unser Glück das wollte unsere Zelte das letzte Mal im Regen aufbauen. Nach einem weiteren schmackhaften Abendbrot und einer zweiten Trockner- Ladung unserer klitsch nassen Schuhe, beruhigte sich die wechselhafte Wetterlage. Der Großteil der Gruppe saß mit allen Betreuern unter einem Pavilion spielten Karten und unterhielten sich miteinander.

Die Mehrzahl war unmotiviert auf den aller letzten Tag, wo es zurück zur Polz ging doch davor hatten wir einen Stopp an ein nah gelegenes Resteraunt.

Am fünften Tag packten wir alle etwas mürrisch unsere Sachen zusammen, weil das Wetter sich in großen und ganzen nicht großartig geändert hatte. Plötzlich wurde die ganze Gruppe zusammen getrommelt und wir bekamen die wundervolle Nachricht, dass wir nicht mehr laufen müssen sondern zur Polz nach dem Frühstück gefahren werden. Also das gab erst mal ein richtiges Jubeln unter uns! Alle an der Polz angekommen, frisch gebügelt und gestriegelt gab es dann auch Sonnenschein. 12.30 Uhr ging es los zum Essen in Begleitung von unserer Einrichtungsleiterin Frau Leese. Im Gasthof angekommen hielt sie noch eine kurze Ansprache und dann ging es ans unbegrenzte Schlemmen und Geld ausgeben. Alles dabei von Riesenwindbeutel mit 20cm hoher Sahneschicht bis zu fast über den Tellerrand quellenden Schnitzeln. Als alle gesättigt waren ging es zurück zum Haus an der Polz und alle wertenden die gelaufene Woche aus, überwiegend positiv bis auch etwas negativ.

Im Endeffekt haben wir uns alle seit Corona endlich mal wieder richtig ausgepowert und sind alle als Gruppe wieder zusammengewachsen. Es gab zwischen uns Höhen und Tiefen aber wir haben alles miteinander ausgestanden und das ist doch das, was uns als Team aus macht oder nicht?

Freundlichen Gruß
Laura S.


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